Dienstag, 19. November 2013

Alhambra - Wasserfallklettern neu definiert

Hinweis in eigener Sache: Aufgrund von zeitlichen Randbedingungen werde ich in Zukunft des öfteren auch kürzere Blogs schreiben, bei denen auch das Bildmaterial im Vordergrund stehen soll. Bei richtig grossen Touren versuche ich natürlich nach wie vor einen ausführlichen Bericht zu schreiben.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spass beim Lesen meines Blogs! Hier ein paar Bilder aus der berühmten Alhambra bei Ponte Brolla, welche Thomas und ich am vergangenen Sonntag gemacht haben. Zu den Verhältnissen bleibt zum Titel nicht viel hinzuzufügen - es war schlicht und einfach nass, und zwar so ziemlich in jeder Seillänge. Hier im unteren Teil, plattig, und entsprechend rutschig. Mehrere Male mussten wir uns mit A0 behelfen.


Besonders prekär ist die Situation in der achten Seillänge, 6a+. Hier ist just die ziemlich obligatorische Crux, eine griff- und trittlose Platte, unter Wasser. Keine Chance für mich. Die Lösung bietet ein grasiger Riss links, an Wachholderbüschen kann man sich so durchmogeln. Aber Achtung, die Büschchen halten nicht viel, und ein Sturz wäre hier nicht empfehlenswert. Hier Thomas in der schönen zehnten Seillänge.



Die Headwall, das eigentliche Schmuckstück der Tour, ist ein Tick trockener, aber auch hier sind etliche Griffe leicht schmierig. Die Kletterei ist aber wirklich sehr ansprechend, und der Fels absolut erstklassig. Die letzte 6a-Seillänge ist dann nochmals richtig eklig, ein richtiger Bach ergiesst sich über die abschüssigen Leisten. Da Umkehren hier oben, zwei Stunden vor Einbruch der Dunkelheit, auch keine Option mehr ist (vor allem nicht mit dem Einfachseil), bleibt nur noch Fluchen und beherztes Stehen. Nach guten sechs Stunden, um 15:15, sind wir am Ausstieg. Immerhin, der Abstieg geht deutlich einfacher als erwartet, und für die sechs kurzen Abseiler brauchen wir auch nicht viel länger als 30 Minuten. So erreichen wir noch im Tageslicht den Bahnhof Ponte Brolla.